RP: Ein Leverkusen-Kalender für Minister Dobrindt

Tim, Vincent und Tom (v.l.) posieren vor der Leverkusener Rheinbrücke für Detlef Stollers Kameralinse. Sie werden Teil des Minister-Kalenders.

Die Initiative NGL will den Verkehrsminister so stets ans Thema A1-Tunnel für die Stadt erinnern.

Der Großteil der Leverkusener möchte einen A1-Tunnel, Bürgerinitiativen kämpfen engagiert dafür. Verkehrsminister Alexander Dobrindt stellt diesen jedoch nicht in Aussicht. Das Netzwerk gegen Lärm, Feinstaub, und andere schädliche Emissionen (NGL) versucht jetzt den CSU-Politiker mit einem Kalender zu überzeugen, der Dobrindt – wenn möglich – alsbald im Forum Leverkusen übergeben werden soll.

„2017 – Lev auf dem Kalender haben“ – unter diesem Motto ist die Aktion gestern angelaufen. „2017 fällt die Entscheidung. Daher ist der Name bewusst gewählt“, erläutert Detlef Staller. Der Fotoingenieur ist langjähriges Mitglied bei Greenpeace und seit drei Jahren in der Leverkusener Initiative aktiv.

Die gründete sich aufgrund der geplanten RRX-Bahnstrecke, die das Ruhrgebiet mit dem Rheinland verbinden soll. „Es war natürlich nicht nur das. Wir wussten ja, dass die Brücke in naher Zukunft Thema würde“, ergänzte Staller. Die Initiative, die sich über Spendengelder finanziert, möchte laut des 55-Jährigen nicht, dass der Tunnel sofortige Zustimmung erhält – er solle nur wenigstens geprüft und mit der wohl geplanten Stelze verglichen werden. „Das Problem ist nicht der Lärm, sondern dass die Deponie in der Dhünnaue aufgerissen werden müsste“, betont er. Dort lagere tonnenweise Giftmüll – das sei bekannt. 110 Millionen hatte das Lager einst gekostet. Führe der Rhein dann Hochwasser, steige der Grundwasserspiegel und giftige Gase könnten dafür sorgen, dass ganze Stadtteile evakuiert werden müssten. Das belegten nach Staller unabhängige Gutachten.

Nun also soll der Kalender Aufmerksamkeit im Berliner Ministerium schaffen. Kinder werden dabei vor Leverkusener Wahrzeichen (Wasserturm, Rathaus-Galerie, Schloss Morsbroich) mit Botschaften fotografiert. „Befreit atmen“ oder „draußen spielen“ steht auf den Schildern geschrieben. „Wir möchten das Positive an Leverkusen zeigen“, betont auch Andrea Kittel, deren Kinder Tim und Tom mit Spaß bei der Arbeit vor der Kamera sind. (RP/Tobias Brückner)

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