SPIEGEL | Stärkere Motoren und mehr Kilometer: CO2-Emissionen durch Autos steigen

ARCHIV - 18.01.2018, Nordrhein-Westfalen, Menden: Autos stauen sich in der Nähe des Hauptbahnhofs. (Zu dpa "EU-Parlament stimmt über neue CO2-Grenzwerte für Neuwagen ab") Foto: Martin Gerten/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Von wegen das CO2-Problem löst sich von selbst.

Eines der Hauptargumente von Politik und Autoindustrie gegen Fahrverbot: Das Problem löst sich von selbst. Die CO2-Werte sinken und in 2-3 Jahren hätte sich das Problem von selbst erledigt.
Das entspricht laut aktuell veröffentlichter Daten des statistischen Bundesamtes aber wohl ganz und gar nicht der Wahrheit. Im Gegenteil steigt der CO2-Ausstoß durch PKW in Deutschland Jahr für Jahr und macht so sogar Anstrengungen in anderen Bereichen wie bei der Stromerzeugung zur Nichte.

„Mehr Autos, höhere Fahrleistungen und immer stärkere Motoren: Der Autoverkehr belastet das Klima zunehmend mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Pkw waren in Deutschland 2017 für Emission in Höhe von 115 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich – 6,4 Prozent mehr als im Jahr 2010. Das hat das Statistische Bundesamt erhoben“

Stärkere Motoren und mehr Kilometer: CO2-Emissionen durch Autos steigen

Mehr Autos, höhere Fahrleistungen und immer stärkere Motoren: Der Autoverkehr belastet das Klima zunehmend mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Pkw waren in Deutschland 2017 für Emission in Höhe von 115 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich – 6,4 Prozent mehr als im Jahr 2010. Das hat das Statistische Bundesamt erhoben (siehe Grafik).

 

10 Comments

  1. Manfred John sagt:

    Zum hervorragenden Kommentar von Thomas Käding im Lokalteil LEV vom 17.12.2018 schlage ich folgende Ergänzung vor: …herzustellen „verbunden mit der Forderung an Straßen NRW, eine Voruntersuchung für eine Tunnellösung zur Rheinquerung im Zuge der A 1 durch ein Ing. Büro in Auftrag zu geben.“ Dies ist m. E. bisher nicht veranlasst worden.

  2. Claus Pielok sagt:

    Und was passiert wenn wir irgendwann mal , sagen wir, 15 Millionen E- Autos haben.
    Wo kommt so viel Strom her, dann brauchen wir wieder Kohle oder Atomkraft.
    Solardächer sieht man ja immer noch eher selten.

    • LEV muss leben! sagt:

      15 Millionen E-Autos? Da sind aber dank unserer zukunftsorientierten Politik meilenweit von entfernt. Das von unserer Kanzlerin vollmundig ausgerufene Ziel von 1 Millionen E-Autos bis 2020, wurde ja schon still auf 2022 verschoben und selbst das dürfte schwer werden. Aktuell sind in Deutschland gerade einmal 143.000 E-Autos angemeldet, nicht mal 1 % Deiner 15 Millionen.
      Zum Vergleich: In China müssen ab Januar 3 Millionen E-Autos pro Jahr zugelassen werden. Diese Quote wird in der folgenden Jahren auf > 3.6 Mio, > 4.5 Mio. usw. gesteigert.

      Aber selbst wenn wir dahin kämen, wäre das kaum ein Problem in dem Tempo wie die installierte Leistung erneuerbarer Energien steigt (siehe Diagramm). Gerade im Verbund mit erneuerbaren Energien sind E-Autos wünschenswert, da sie als riesiger verteilter Energiespeicher fungieren.

    • Markus Thurn sagt:

      Und wo soll auf Dauer das Benzin herkommen…?

  3. Claus Pielok sagt:

    Das sieht der Adac in seiner neusten Studie aber anders, ich glaube Ausgabe November 2018.

    • LEV muss leben! sagt:

      Genau aus diesem Grund der Hinweis auf die veraltete Datenbasis. Der ADAC hat seinen Bericht zur CO2-Bilanz bereits im März veröffentlicht, arbeitet hierin aber mit Daten von 2013. „… Zugrunde gelegt wurde eine Gesamtlaufleistung von 150.000 Kilometern und der deutsche Strommix von 2013 mit 23 Prozent Anteil regenerativer Energie, da es laut einer aktuellen Aussage des ADAC damals noch keine gesicherten aktuelleren Zahlen gab. Inzwischen bestätigte das Umweltbundesamt einen deutschen Brutto-Strommix von 2017, in dem der Anteil regenerativer Energien auf gut 33 Prozent gestiegen ist. Dementsprechend würde sich nun ein Vorteil für Elektroautos und Hybride ergeben …“

      Interessanterweise ist der deutsche Strommix tagesaktuell öffentlich einsehbar, da die Kraftwerke ihre Leistungsdaten direkt einspeisen müssen. Hier hat der ADAC also wohl eher Lobbyarbeit für die Diesel-Fraktion geleistet als eine unabhängige Studie zu erstellen.

  4. LEV muss leben! sagt:

    Tesla z. B. produziert in seiner GigaFactory bereits mit neutraler Energiebilanz und primär mit Solarstrom.

  5. Claus Pielok sagt:

    Und wenn jetzt alle Batterien produzieren wie wild, die in der Produktion schon so viel Co2 produzieren wie ein andere Autos nach 150 000 Km, dann braucht man sich nicht wundern.

    • LEV muss leben! sagt:

      Diese Zahlen werden zwar oft und gern zitiert, basieren aber mittlerweile auf min. 5-6 Jahre alten Daten und sind damit völlig veraltet.
      Nach aktuellen Studien sieht die Bilanz völlig anders aus und die Entwicklung geht sowohl bei der Produktion der Batterien als auch des verwendeten Stroms rasant voran. Bei den Verbrennungsmotoren tut sich hier leider seit Jahren gar wie man im Artikel sieht.

      Unten ein interessanter und aktueller Artikel von Februar dazu.

      „Das Ergebnis: Ein Elektroauto spart gegenüber einem Pkw mit Verbrennungsmotor während einer Lebensdauer von 150.000 Kilometern zwischen 28 und 72 Prozent Kohlendioxid ein.“

      „Laut der neuen Studie des ICCT verursacht ein Elektroauto insgesamt nur etwa halb so viele Treibhausgase wie ein gewöhnliches europäisches Auto mit Verbrennungsmotor. Trotz der höheren Emissionen, die während der Batterie-Produktion entstehen, hat ein Elektroauto so nach etwa zwei Jahren eine bessere Klimabilanz als andere Wagen. Diese Zeit ließe sich sogar auf anderthalb Jahre reduzieren, wenn das Auto ausschließlich mit Ökostrom betankt werden würde.“

      http://viertel-vor.com/2018/02/21/elektroauto-klimabilanz-co2-akku-batterie/

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