A1-Ausbau: Heute werden Protestplakate aufgehängt

LEV muss leben wirbt mit Plakaten für Tunnellösung.

Die Befürworter einer „Kombi-Lösung“ aus Brücke und Tunnel werben um mehr Unterstützer in der Bevölkerung.

Im Kampf gegen die geplante Stelzenbrücke im Zuge des Ausbaus der Autobahn A1 setzt die Interessenvertretung für Leverkusen und Köln (IFLK) jetzt auf ein weiteres Mittel: Sie hat nach eigenen Angaben Dienstaufsichtsbeschwerde gegen zwei leitende Angestellte des Landesbetriebs Straßenbau (Straßen.NRW) sowohl beim Landes- als auch beim Bundesverkehrsminister eingereicht. Darin wird Straßen-NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek sowie Thomas Ganz, der seit Herbst 2015 die Niederlassungen Niederrhein, Rhein-Berg und Ville-Eifel leitet, vorgeworfen, sich „beim Planfeststellungsverfahren zum ersten Bauabschnitt des Aus- und Neubaus der A1“ nicht an die Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums zu Straßenbauplanungen (RE 2012) gehalten zu haben. „Als ein wesentliches Beispiel eklatanter Verstöße gegen die RE 2012 verweise ich auf die extreme Lückenhaftigkeit der Planungen im Bereich der Variantenuntersuchungen“, teilt IFLK-Vorsitzender Horst Müller in seinem Schreiben an Landes- und Bundesverkehrsministerium mit.

Im Rahmen des Erörterungsverfahrens für den ersten Bauabschnitt haben die Bürgervertreter noch weitere Einwendungen gemacht, unter anderem zu den von Straßen.NRW angegebenen Bauzeiten und -kosten. Und sie haben sich mit den ihrer Meinung nach nicht korrekten Planungen an den Bund der Steuerzahler, die Anti-Korruptions-Organisation Transparency Deutschland, den Landes- und den Bundesrechnungshof gewandt.

Darüber hinaus will die IFLK mit anderen Bürgervertretungen, die gegen eine neue Stelzenbrücke sind, stärker in der Öffentlichkeit präsent sein. Dazu wurde die neue Internetseite „www.levmussleben.eu“ gestaltet. Außerdem werden ab heute Plakate mit den Aufschriften „Ein Herz für den Rheintunnel“ und „Kein Eingriff in die Deponie!“ aufgehängt. Die wöchentliche Rad-Aktion „Radeln für LEV“ hat bislang zwar maximal 13 Teilnehmer angelockt. „Unser Ziel ist es aber, auf 100 zu kommen“, sagt Manfred Schröder vom „Netzwerk gegen Lärm“ (NGL).

Die Bürgerinitiativen verweisen zudem auf eine Podiumsdiskussion am 5. Oktober mit Lungenarzt Norbert Karl Mülleneisen zum Thema Feinstaub. „Es werden zahlreiche Ärzte anwesend sein“, berichtet Schröder. (RP/Susanne Genath)

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